Mein Jahresrückblick in Kolumnen Mami Moshpits 2020 - mit Learnings, Rants und Lichtblicken

Katja Brunkhorst Dezember 30, 2020

Ausgerechnet in diesem Jahr, das wir nun wirklich nicht schnell genug hinter uns lassen können kollektiv?
Am letzten Tage des Jahres (schmachtenden Droste-Hülshoff-Ton anschlagen) – wo ich trotz „Feier“-Tagen im Rücken kaum noch die Kraft (oder die Böcke) habe, „Flasche leer“ zu schreiben? (Hicks!) Hmmm…halt!

Zum Glück bin ich ja nicht nur ich, sondern auch mein Journaille-Alter-Ego (unter anderem). Die Karla Kolumna vom Stadtblatt Osnabrück – nay:

Die Carrie Bradshaw Osnabrooklyns!

Seit 2014 haut Mami regelmäßig jeden Monat Erkenntnisse aus dem Nachtleben und andere Zeitgeist-Beobachtungen raus, immer persönlich und oft mutiger, als Dr. Brunkie das könnte. Und was brauchen wir aktuell, wenn nicht Mut – und Hoffnung?

Daher nun dieser mein „Rückblick in Kolumnen“. Don’t look back in anger…not even at Noel Gallagher. Viel Spaß beim Lesen, und vielleicht erkennst Du ja den ein oder anderen epochalen Moment wieder. Man kann ja viel über 2020, diese Mistsau, sagen, aber nicht, dasses unintensiv war.

Prosit schonmal und guten Rutsch! I’ll see you on the other side, sister.

Januar: Wir wussten von nix. Seufz…

Ta-daaaa! Eine neue Dekade ist über uns hereingebrochen. Und was machst Du so in 2020? Hast Du schon Deine 2020-Vision? Ich finde ja: Der Planet brennt – und es wird Zeit, dass wir Feuer mit Feuer bekämpfen.

Wir brauchen vor allem endlich mehr Frauen, die sich nach vorne trauen und ihre schwelende Glut der Wut in ein loderndes Feuer der Leidenschaft für eine bessere Welt verwandeln. Gerne auch mit Pathos! Wir können das doch nicht alles nur den Horror-Clowns überlassen, die gerade allerorten an der Macht sind und den Planeten verbrutzeln bzw. absaufen lassen wollen.

Also: Are you a teacher, healer, fighter, writer, mother, lover? Findest Du, dass wir wieder mehr Gefühl UND wahren Intellekt brauchen im Angesicht der glorifizierten Härte und Dummheit, die im wahrsten Sinne des Wortes unsere Welt regieren?

Aber vielleicht fehlt Dir in Deinem Alltag der Flow, die Freude, die Inspiration? Und vor allem auch die Klarheit, Deine Essenz in Worten nach außen zu transportieren? Bist Du auf der Suche nach neuen Wegen, Dein Selbst-Bewusstsein und Deine Kreativität wieder zu beleben? Nach Vorbildern?

Dann fang einfach selbst an – zum Beispiel damit, Bücher zu lesen. Von Frauen, die bereits auf dem Weg sind. Die nicht mehr klein-klein machen, sondern sich trauen, sichtbar zu werden für das Gute, Wahre, Schöne. Für die Liebe! Eine von ihnen ist Rachel Brathen aka Yoga Girl und sie schreibt große Literatur, dem „Frauen-Eso-Eck“-Cover zum Trotz. Glaub mir – ich hab den Kram ca. 27 Jahre lang studiert.

Was mich angeht, so hüpf ich außerdem wieder in den Online-MBA meiner Biz-Mentorin Sigrun aus Island, dem ich bereits 2017 beiwohnte, als sie ihn gerade live erfand. Ihr Kickstart-Programm ist DER heiße Shize für (angehende) Online-Entrepreneure, geht immer im Jänner los und ich für meinen Teil werde 2020 was unternehmen.

OM und rock ON!
Deine Mami

Februar: When Paris Hilton was still News.

February stars…kennst du das Lied von Dave „Gott“ Grohl und seinen Foo Fighters? Es klingt so dunkel, wehmütig und melancholisch, wie sich der Februar oft anfühlt – nach Monaten der Lichtlosigkeit und im vollen Griff von SAD (seasonal affective disorder). Oder geht das nur mir so?

Falls nicht: Mami hat das Gegengift! Meine gute Internetz-Freundin, die Bloggerin Nadia „Shehadistan“ Shehadeh, ist voll mit tollen Tipps, was neue Serien, fetzige Schallplatten und gute Bücher angeht. Sie ist ein wandelndes Kulturlexikon, ehrlich! Von Pop- bis Hoch- alles am Start. Sogar Sub-!

Denn absolut unterirdisch, und das meine ich zu 100% als Kompliment, ist ihre neueste Empfehlung: COOKING WITH PARIS. Yep, richtig gelesen: Frau Hilton hat jetzt eine „Koch“ (den Begriff benutze ich hier im weitesten Sinne)-Show. Wenn dich also die Winterdepression am Schlafittchen hat und du dich wie „The World’s Biggest Loser“ fühlst, gib diese magischen drei Worte in die Suchmaschine deiner Wahl ein, labe dich am Ergebnis des Algorithmus und lach. Dich. Schlapp.

Denn: Wenn im Dschungel wegen Buschfeuer die Lichter ausgehen, gibt’s immer noch anderes Trash-TV vom feinsten! Wer sind deine February Stars und Lachsalven-Supplier – Heidis Models, der Bättscheler oder…? Antworten gern per Mail an die bekannte Adresse.

Und halte durch, Sunshine – der Frühling kommt. Bestimmt!

Deine Mami

März: It takes Courage to be „Hurz!“

Im Märzen die Mami nen Yoga-Retreat macht (kannst Du übrigens genauso auf die bekannte Melodie singen, wenn Du YO und RE und MACHT betonst. Bitte, gerne!).

Doch während ich dies am 12. Februar schreibe, ist das noch Zukunftsmusik…also berichte ich lieber von der zuletzt genossenen Live-Mucke: gleichzeitig tatsächlich und schockierenderweise mein allererster Besuch im Bluenote. Aus NYC war Kendrick Scott angereist, krasser Jazz-Drummer seines Zeichens. Da das Konzert auf Papis Geburtstag fiel und wir eh mal wieder pärchenmäßig raus mussten, gingen wir hin. Gute Entscheidung!

Ein paar Mal fing zwar das offensichtlich deutlich Jazz-bewandertere Publikum spontan an zu klatschen, und wir hatten keine Ahnung, warum. Und an einer anderen Stelle musste ich mir extrem auf die Zunge beißen, um nicht laut „HURZ!“ zu rufen, da ich zu dem Stück leider keinen Zugang fand. Wenigstens trugen wir beide in weiser Voraussicht schwarz, ich sogar mit Rolli, und fielen, glaube ich, nicht weiter unangenehm als NON JAZZY PEOPLE auf.

Kendrick plus Band – samt einem Gitarrero, der verschärft an Kyle McLachlan zu Twin Peaks-Zeiten erinnerte – spielten aber weitestgehend geilen Scheiß, der direkt in Beine und Herz ging…inklusive einer wunderbar berührenden Version von Bewitched, Bothered and Bewildered. Und dazwischen kamen Ansagen, die auch noch den Kopf in Bewegung brachten, wie: „It takes courage to be happy.“ Bluenote, wir kommen jetzt öfter!

Wozu bringst Du den Mut auf in Sachen eigener Happiness? Fang doch einfach an diesen März.

Deine Mami

April: Don’t be an arsehole.

Hey DU! Wie geht es Dir Anfang April 2020?

Hier ist ein Brief aus der Vergangenheit, vom Tag, an dem nichts mehr war wie zuvor. Heute ist der 16. März 2020, der erste Tag der Schul- und Kita-Schließungen. Um 17 Uhr beginnt dann eine Pressekonferenz zu dem Thema, wie wir in Niedersachsen die Pandemie weiter einschränken oder wenigstens verlangsamen können. Wird es gelingen? Du weißt es; ich noch nicht.

Liebe*r Leser*in – Mamis Vermutung: Du bist jetzt 14 Tage im Hausarrest gewesen. Denn leider waren einige Menschen vorher nicht vernünftig, informiert oder solidarisch genug, sich freiwillig in ihren Sozialkontakten und in ihrem Alltagsleben einzuschränken. Als Freiberuflerin mit schulpflichtigem Kind ist es echt ätzend, volle Cafés und Restaurants zu sehen, während wir selbst unser Kind zuhause betreuen, fast nicht mehr vor die Tür gehen und Veranstaltungen, von denen wir teils leben, abgesagt haben. Weil: Solidarität! Und #flattenthecurve.

Überhaupt, das WIR. Das Gute an all dem Horror ist doch, dass uns hoffentlich wieder so einiges bewusster wird: Was wirklich zählt. Vor allem Beziehungen. Dankbarkeit fürs Leben, die Lieben. Dass Umweltschutz und Home Office, Remote Work und An-Einem-Strang ziehen doch gehen – wie eigentlich alles – wenn man nur will. Dass Höher-Schneller-Weiter uns auch nicht ewig von unserer Sterblichkeit ablenken kann. Und dass all die Klopapier-Hamster mit Sicherheit eines sind: Full of shit. #toomanyarseholes

Don’t be an arsehole! Und bleib bitte gesund. Wir packen das, Du, ich, wir – weil wir es wollen.

Deine Mami

Mai: Madame Mami mit der Kristallkugel

Das Leben in Zeiten von Corona. – Nein, ich will nicht mitmachen beim Bullshit-Bingo. Bei der Un-Schlagzeile des Jahres. Bei den Lagern „Aluhutträger“ vs. „Drostophile“. Ich bin einfach nur eine Mami einer Viertklässlerin, die in zwei Wochen wieder zur Schule soll – als Teil der „Versuchskaninchen-Kohorte“. Weil, hey, Grundschulkids können prima Abstand halten! Und deren Eltern sind jung, denen passiert eh nix!

Bullshit. Ich zum Beispiel bin gerade von meiner Hausärztin als Risikopatientin eingestuft worden. Hatte ich geahnt, nun isses offiziell. Sprich, eher kein Material für die erste Reihe an der Front „lass mal durchinfizieren, ist doch eh nicht schlimmer als ne Grippe“. Und daher kein Fan des Leopoldina-Gremiums (24 Männer, 2 Frauen): „Grundschulkinder first“. An sich verständlich, sollte man meinen.

Eines besseren belehrte mich Facebook. Diese meine Meinung kundgetan habend (und auch für Papi und mich ist dieses Homeschooling-Ding als Freuberufler NICHT andauernd das absolute Zuckerschlecken…!), schlugen mir persönliche, unsachliche und beleidigende Angriffe entgegen, à la: „Nur, weil sich ein paar Mütter anstecken könnten!“ Ja klar. Uns passiert nix! Die Maßnahmen wirken, daher können sie ja weg.

Das „denken“ offensichtlich auch der Kampfjogger, laut TAZ „der SUV unter den Fußgängern“, und der artverwandte Kampfradler – gerne im teuren Kopf-bis-Fuß-Tour-de-France-Dress. Beiden ist das Konzept des Abstand Haltens völlig fremd; Papi und ich, seit Mitte März in konsequenter freiwilliger Selbstisolation, die nur durch gelegentliche Radtouren oder Joggingtrips durchbrochen ist, werfen uns und die Motte immer quasi ins Gebüsch, wenn so ein Exemplar mal wieder angekeucht und -geprustet kommt. Und beten.

Ich erinnere an die Kolumne letzten Monat: Don’t be an asshole. Und: bleib gesund! Das hier ist noch nicht vorbei (und Klima-Gerechtigkeit und Solidarität mit Risikogruppen MÜSSEN Teil einer nachhaltigen Exit-Strategie sein – auch für die Kampfsportler). Amen!

Deine Mami

Juni/Juli: Sommerurlaub in Kolumbien

„Was machst Du in den Ferien?“ Das ist zurzeit die meistgestellte Frage im weiteren Freundeskreis. Gute Frage, nächste Frage! Sicher ist im Moment gar nix, aber an die geliebte nordholländische Nordsee werden wir uns wohl wagen, wo wir seit 11 Jahren eigentlich immer zu finden sind. Wenn wir noch ein Häuschen bekommen! Die NL-Familie sehen oder uns gar dort einquartieren, das wird diesmal aber leider nicht drin sein.

Das sind aber Luxusprobleme: Solange Corona uns und die Liebsten am Leben lässt, üben wir uns in Dankbarkeit. We count our blessings on a daily basis und fahren auf Sicht, im Zwei-Wochen-Rhythmus. Die Facebook-Freunde dezimiert der Virus längst schon rasant; Folienkartoffeln und andere Aluhutträger werden auch nach der Krise ihren Quatsch woanders loswerden müssen als bei Mami & Co.

In unserem Umfeld sind, trotz sinkender Zahlen, die Opfer nämlich schon angekommen: fast eine Handvoll bereits im entfernten Bekanntenkreis (und einer ein paar Häuser weiter). Und wer über den deutschen Wohlstands-Tellerrand zu schauen vermag, nach Kolumbien etwa, kann sich ein Bild davon machen, was uns auch hier hätte blühen können, wenn wir unseren milden „Lockdown“ samt Solidarität schon früher von den protestierenden Matschbirnen hätten einweichen lassen: Ganze Familien verhungern, in einem RICHTIGEN und richtig harten Lockdown, während die Regierung nicht wirklich hilft und sich Privatiers wie der Freund einer Freundin in Eigenregie engagieren: In seinem Kiez in Medellín sieht Roberth Tag für Tag immer mehr rote Tücher oder Lappen an einzelnen Hausfenstern hängen. Kolumbienweit sind sie ein Hilferuf der Familien, die keine Lebensmittel mehr haben.

Für seine Aktion BANDERAS ROJAS, die diese Familien mit dem Nötigsten versorgt, spende ich diesen Sommer – und hoffe, dass sich bei uns weiter immer mehr Herz & Hirn durchsetzen, auch bei den verbohrtesten Corona- und Klimaleugnern. Empathie und Bildung brauchen wir, dann überstehen wir auch als Menschheit diese Krise und die, die folgen werden. Machst Du mit? Und was machst DU in den Sommerferien?

Deine Mami

August: Wir gehen Atemwellensurfen

‘Rona, Rassismus, Rezession – die erste Hälfte von 2020 hat uns heftig rangenommen. Zeit, eine kleine Bilanz zu ziehen.

Das Ding ist, das alles ist natürlich noch nicht weg…und dazu kommt das dauernde Gespenst der Klima-Krise. Gruselig waren darüber hinaus die Gesichter, die wahren, unter mach einer fallenden (!) Maske: Wie viele der „Freunde“, auf Facebook und anderswo, sich doch als unempathisch, unsolidarisch oder schlicht ungebildet erwiesen. Auch und gerade in spirituellen oder Yoga-Kontexten.

Darum ist es mir heute ein Anliegen, ein kleines Gegenmittel aus genau diesem Kontext zur Verfügung zu stellen. Gegen all die oben erwähnten Dinge, die uns im wahrsten Sinne des Wortes den Atem nehmen – durch Viren, die Lunge, Herz oder Hirn befallen, und durch den Dreck, den der Mensch noch immer in die knapper werdende Luft schleudert.

Was wir dieser Sommertage dringend brauchen, das ist eine Verschnaufpause. Um wieder zu uns zu kommen; und auch, um unsere Vorstellungskraft weit zu machen für die bessere Welt, die doch noch kommen kann. Dabei hilft ein uraltes, sehr simples Werkzeug: Stell Dir bei jeder Ausatmung vor, du kommst nach Hause, zum Herz-Zentrum in dir, in dem immer alles gut und in Frieden ist, und entspannst tief. Und bei jeder Einatmung stellst du dir vor, wie du dich öffnest, ausdehnst, die Lebensenergie fließen lässt: in jede Zelle, und über dich hinaus, zu denen, die sie brauchen. Authentizität und Abgrenzung.

Diese Übung heißt „Lahari“ in Sanskrit, das bedeutet WELLE. Mach sie überall und wann immer du kannst, und hab Spaß in deiner Atem-Surf-Schule diesen Sommer. Auf dass die zweite Hälfte von 2020 es besser mit uns meint und wir obenauf schwimmen!

Deine Mami

September: BACK TO SCHOOL

alle kunsthistorker uffjepasst!
der september heißt: zeugs lernen. dieses jahr auch, ob es eine gute idee ist, mitten in der größten pandemie seit 100 jahren die schulen einfach ohne abstand, masken oder andere vorsichtsmaßnahmen wieder zu öffnen nach den sommerferien – aaaber das ist ein anderes thema, das wir doch immer wieder UNGERN den conspiritualists aller couleur überlassen.

OK, bild-analayse also.
erstens: warum gucke ich so trüb aus der wäsche? – das liegt daran, dass ich mich auf den gedenkstein für die opfer der 1953er flut stütze. am 1. februar dieses jahres ist auf texel der deich gebrochen und hat sechs männer das leben gekostet – die alle versuchten, anderen menschen selbiges zu retten, übrigens. der blanke hans war damals unerbittlich und wild entschlossen, sich den polder eierland, der ihm abgerungen worden war, wieder zurückzuholen. nicht nur wegen ihnen schau ich traurig, sondern schon auch wegen der parallelen zum corona-jahr 2020 und der schieren flut an empathie- und bildungsmangelerscheinungen, die sich aktuell allerorten offenbaren.

zweitens: auf meinem pulli steht LOVER – WTF? ganz einfach: weil ich die hoffnung habe, dass wir alle doch noch gemeinsam die kurve kriegen, trotz nachlassender wachsamkeit the ‘rona unter kontrolle zu bekommen – und dass die wahrhaft yogischen werte MAITRI und KARUNA, nämlich freundliches mitgefühl und achtsamkeit, dem drang von alt-rechts gemischt mit irregeführten „erwachten“ widerstehen.

möge die 2. welle der dummheit an uns vorbeiziehen – und das doofe virus damit gleich auch! sonst müssen wir wohl in diesem schuljahr auf die harte tour lernen, mit noch mehr toten und erneutem lockdown.

OM und rock ON,
deine mami

Oktober: ideale, idole und freie radikale

zu wem schaust du auf?

bei mir werden’s langsam immer weniger. seit ich mich laut und stark engagiere, unter anderem bei diversen gruppen von yogInis gegen rechts, wird ausgeteilt. ehemalige kunden, lehrer, vorbilder sehen den wald vor lauter (braunen) bäumen nicht oder gar ihre felle davonschwimmen.

denn leider sind auch in meinen kleinen bubbles, u.a. der online-business-welt und der yoga-und-wellness-szene, diejenigen, die sich klar gegen faschisten und deren mitläufer abgrenzen, reichlich dünn gesät. die platzhirsche versuchen nach wie vor, es allen recht zu machen, damit keine kundInnen flöten gehen – auch, wenn der wald gerade um uns herum am abbrennen ist (und nicht nur in kalifornien).

der einzige ort, den ich noch als achtsam und empathisch erlebe, das ist die moshpit – also die (punk-)rock-community. am wochenende ging‘s zu einem buch-launch nach berlin, ich laberte mit auf dem podium zu „musik und empowerment“. als risikonudel hatte ich ‘rona-bedingt gezögert, doch die veranstalterInnen waren sehr sorgsam, es war alles draußen im innenhof des HARD WAX plattenladens, mit abstand. für eine yoga-fortbildung dagegen hat man mir auf die nachfrage, ob bzw. welche maßnahmen dort ergriffen werden und ob man dazu mal quatschen könne, schlicht die storno-rechnung, sprich ausladung geschickt: es müsse ja jeder das tun, was sich richtig anfühlt. hmpf.

in der aktuellen apokalyptischen götzendämmerung heißt es mehr denn je: don’t trust any labels – and:

be your own idol, billy!

deine mami moshpit

November: Haste Töne?

Kennst Du Dich selbst? Ich mich schon. Schwächen, Stärken, Persönlichkeit, Identität – meine eigene, die meiner Liebsten und Klient*innen, das ist quasi mein Ding: revealing identities bzw. I contain multitudes (Walt Whitman) mein Motto. Bauchnabelschau, wenn man’s böse formulieren will; Selbsterkenntnis, wenn man’s mit der Yogaphilosophie bzw. der Psychologie hat und netter zu sich selbst sein möchte.

Dennoch hat es mir zunächst ein wenig den Wind aus den Segeln bzw. der Luftröhre genommen, als ich neulich mal wieder gefragt wurde: „War das alles, oder kommt da noch mehr? Du singst ja schon sehr leise!“ Meine musikalische Partnerin in Katzen-Crime bei Les Chats du Rêve und ich waren in einem der tollsten Studios des Landes, unser erstes Video aufnehmen. Samt neuem Audio unserer Chansons natürlich, und die Frage stammte vom Tontechniker.

Diese Frage kenne ich, mache ja schließlich seit 1815 Musik und hab das eine oder andere Studio bzw. so manche Bühne gesehen. Und einfach IM-MER fragt mich der dort ansässige Tonmensch dasselbe, meist mit leicht gefrustetem bzw. ungläubigen Unterton.

Ich hab eine chronische Lungensache und daher nicht so viel Puste wie manch andere Sängerin – aber dafür viel Gefühl und gute Ideen. Und damit bin ich mittlerweile meist OK, nur an dem Tag war ich sehr nervös wegen der Kameraleute und der beeindruckenden Umgebung für „richtige“ Musiker. „Dann zeig mir das Gefühl, versteck Dich nicht!“, meinte der Tontechniker. Done – der nächste Take hat dann gesessen, und ich freu mich auf die Veröffentlichung unserer leisen Katzenmusik. Bestimmt werden sie nicht alle gut finden, aber die richtigen dafür umso mehr.

Know thyself and prosper!

Deine Mami Moshpit

Dezember: Es weihnachtet sehr

Dieses „Jahr“ – wenn man diese Voll-Katastrophe aus 365 Tagen so schmeichelhaft bezeichnen will – ist der Weihnachtsmann ein Horrorclown. Was er uns wohl unter den Baum legt? Hmm…aus der jetzigen Perspektive, also Mitte November:

– Einen krassen, ECHTEN Mega-Lockdown – nachdem man viel zu lange mit sinnvollen (!) Maßnahmen, vor allem rund ums Thema Schule, Öffis etc. – gewartet hatte.

– Nen Staatsstreich drüben in se JU Ess off Äy, wo The Original Horrorclown sich weigert, samt seinem orangefarbenen Toupet das Weiße Haus zu räumen.

– Des Weiteren noch mehr Verirrt-„Erwachte“, die mal wieder den Bundestag stürmen wollen und sich mit ihren eigenen Kindern vor den auf Campingplatzduschenstärke eingestellten Wasserwerfern schützen.

– I could go on…statt dessen stelle ich einfach mal ein Päckchen Vorfreude in den Raum. Und Zuversicht, denn jetzt kommt wirklich absolut alles an Dunklem, Blödem und Bösem nach oben. Es wird vollends sichtbar, was lange unter der un-BDRohlichen Oberfläche gärte.

Das gibt uns, als der Kraft der Mitte (hätte nie gedacht, dass ich als Ex-Punk mal sowas schreibe!), den Schubs, den wir wohl brauchten, um unsere Demokratie wehrhafter zu machen. Solidarischer. Klima-, Bildungs- und sozial freundlicher!

Bist DU auch ein*e teacher healer fighter writer mother lover? Damit Du mitmachen kannst in 2021: Pass auf Dich und Andere auf. Und lass uns 2020 verabschieden, ohne Geballer und Geknalle, aber mit Licht und Liebe – auf unverstrahlte Art.

OM und rock ON!
Deine Mami Moshpit

PS: Meine Cancellation Top Five this year:

Der Support Gig meiner Band JETSUN für Terry Hoax im Bastard Club.

Mein Yoga-Retreat im Blooming in Bergen/NL (dafür kommen 2021 mindestens 2 – fingers crossed!).

Nitya Mohans dreitägiger Sound-und-Yoga-Workshop, den ich live übersetzt hätte, am Ammersee.

Lisa Johnsons Florence Retreat im Mai, mit Cocktails, Pizza und Passive Income Coaching (sogar dorthin wäre ich übrigens mit der Bahn gereist).

Und natürlich der Selfmade Summit von Sigrun – deren Accelerator-Programm ich dann in diesem „Year in red“ auch noch gleich mit durchlaufen bin und deren Momentum-Mastermind ich seit dem Sommer angehöre. Diese Namen sind Programm, und ich kann den Schwung, den mir sowohl diese besonders schmissige Mentorin und die ambitionierte Community gegeben haben, nicht hoch genug einschätzen. Nicht nur für die vielen LÖRNINGS und das flotte Vorankommen mit meinem eigenen Biz, sondern auch und vor allem in Sachen sanity – es war immer genug los und zu tun und zu lernen (u.a. mein Signature Program Brand New Du hab ich nicht ein-, sondern zweimal gelauncht in der Zeit, und großartige Klient*innen dafür gewinnen können). Wenn Du in 2021 auch voll durchstarten willst und Ablenkung von der dauer-Krise brauchen kannst, lege ich Dir Sigruns SOMBA Kickstart wärmstens ans Herzchen – und bin daher ihr Affiliate Partner aus voller Überzeugung (wenn Du über mich buchst, bekommst Du von mir einen Knaller-Bonus obendrauf). 🙏🏻❤️🤘🏻

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Jahresrückblick 2020 - the trail provides! - Doshas in balance am Dezember 31, 2020 um 9:22 am

    […] (aka Mami Moshpit aka Brunkie) trat ziemlich wortgewaltig in mein Leben (hier ein Beispiel: ihr Jahresrückblick) und brachte mich und 9 andere Mitstreiterinnen dazu, uns und unsere Message aufs Papier bzw. auf […]

  2. Veröffentlicht von 2020 Year in Review Roundup From SOMBA and Mastermind Members - SIGRUN am Januar 13, 2021 um 1:05 pm

    […] Katja Brunkhorst teaches her clients how to master their mindset and message and has written her year in review as a funny column, complete with all the ups and downs of the year – including the drive SOMBA Accelerator and Momentum gave her business. Read her full review in German.  […]

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