Auf dem Ashtanga-Weg Ein Erfahrungsbericht. Erste Folge: Einleitung

Katja Brunkhorst Dezember 19, 2015

Was soll das eigentlich mit dem Yoga? Und warum packe ich überall „(BDY)“ dahinter? Huch, das sind ja gleich zwei Fragen auf einmal.

Zur ersten: Yoga hat mir über die Jahre immer wieder geholfen; war mir ein Zuhause auch in unsteten Lebenssituationen, seit ich es um die Jahrtausendwende in London entdeckte, neben dem East London Buddhist Centre in der Roman Road, im Studio „Bodywise“. Der Stil war Iyengar, sehr exakt und auf Alignment, also die genaue Ausrichtung, äh, ausgerichtet. (Danke an meinen Lehrer dort, Mayetravira aka Marco.) Als nach neun Jahren auf London Köln folgte und dann, in rascher Folge, Paris, München und Berlin, blieb ich dem Iyengar, wenn auch mal sporadisch, treu.

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Als ich 2008 nach Osnabrück zog, einer Habil.-Stelle an der Uni wegen, gab es vor Ort keine Iyengar-Schule – ich probierte also Ashtanga, einen ebenso alten und ursprünglichen, aber körperlich noch fordernderen Stil, der ohne Hilfsmittel auskommt, die Selbstverantwortung und eigenständige Praxis fördert und eigentlich nichts weniger als eine dynamische Meditation ist. Anfang 2013 erfüllte ich mir dann einen lang gehegten Wunsch und begann die nebenberufliche Ausbildung bei Claudia Dalmeyer in der Yogamala, die ich 2017 abschließen werde.

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Zur zweiten Frage: Ich bin Mitglied im BDY. Warum, und was ist das? „Yogalehrer“ ist kein geschützter Begriff, und manche „Ausbildungen“ kann man in vier Wochen auf Malle (o.ä.) machen. Das halte ich für unverantwortlich und habe mich daher ganz bewusst für die strenge, aber fundierte Variante beim Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland, dem BDY, entschieden. Diese dauert viereinhalb Jahre und beinhaltet über 800 Stunden Präsenz-Unterricht, nebst ausgiebiger eigener Praxis. Ashtanga Yoga ist auf Jahrzehnte ausgelegt; ungefähr acht Jahre lang ist man erstmal absolute beginner. Selbst jetzt, nach über 500 Stunden, diversen Fortbildungen bei senior teachers wie Mark Darby oder Ronald Steiner und als Lehrerin meiner ersten Kurse, bin ich, und fühle ich mich noch als, absolute Anfängerin. Als Fan lebenslangen Lernens ist das für mich aber nichts Negatives! Yoga ist ein großartiger Weg, vor allem eins zu begreifen: Der Weg ist das Ziel – und ich freue mich auf alle Aussichtspunkte darauf, in den Tälern wie auf den Höhen. Wie sagt Guruji Patthabi Jois, Gründer dieses Stils? „Practice, and all is coming.“ Namaste!

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